Die Fascien

Der gesamte menschliche Körper ist von einem Netzwerk kollagener Fasern durchzogen. Lange blieb diese Tatsache unbeachtet. Fascien geben dem menschlichen Körper Halt und Struktur, eine Form, können aber auch Probleme wie Verspannungen und Entzündungen verursachen.

Fascien sind Form und Halt gebende Strukturen des Körpers, die sich in unseren Muskeln, Knochen, Nervenenden, Organen und im Gehirn befinden. Der ganze menschliche Körper wird aus einem vielschichtigen Netzwerk kollagener Fasern durchzogen. Medizinisch gesehen gehören die Fascien zum Bindegewebe. Sie überlagern sich über- und ineinander.

 

Eine Fascie wird gerne mit einer frisch aufgeschnittenen Orange verglichen, weil man auf diese Weise am besten räumlich trennende und formgebende Strukturen, die das Fruchtfleisch umhüllen, erkennen kann. Man denke bei der Orange an die weißlichen Fasern, die sofort erkennbar sind.

Fascie als Organ

Fascie, Muskelfasern bündelnd
Aufbau eines Muskels. Zu sehen ist eine Fascie (-> Fascia), die mehrere Muskelfasern zusammenhält (Bildquelle: designua, fotolia.de)

Fascien bezeichnet man als „strukturgebendes Organ“ des Körpers, weil sie unseren Körper formen und maßgeblich für unser Erscheinungsbild verantwortlich sind. Sie geben ihm Halt und halten ihn durch Dehnspannung aufrecht, ermöglichen geschmeidige Bewegungen und schützen vor Verletzungen. Die Fascie wird als ein großes Sinnesorgan, das für zahlreiche Stoffwechsel- und Regulationsprozesse verantwortlich ist, betrachtet.

 

Außerdem dienen die Fasern als Speicher für kinetische Energie. Sie unterstützen auf diese Weise die Muskelarbeit und sorgen dafür, dass durch die Bewegung der Muskeln die Lymphe zwischen ihnen fließt. Die Lymphe transportiert viele Abbauprodukte ab und bringt wichtige Nährstoffe zu den Zellen. Jede Bewegung von den Muskeln kommt einer Faszienbewegung gleich, die das Fließen der Lymphe unterstützt. 

Verklebte Fascien führen zu Verspannungen

Durch Bewegungsmangel, Stress, freie Radikale, mangelhafte Einnahme von Flüssigkeit und schlechte Ernährung wird die Funktionsfähigkeit des Bindegewebes eingeschränkt. Zu hoher Muskeltonus und die hohe Spannung in der Muskulatur, oftmals durch Stress und Fehlhaltungen bedingt, kann zum Stau der Lymphe führen. Die Fasern verkleben miteinander und die Muskeln können nicht mehr mühelos an einander vorbei gleiten. Wir fühlen die Verspannung in den entsprechenden Körperteilen. Diese Verspannungen können dazu führen, dass sich Abbauprodukte an den jeweiligen Körperstellen sammeln und Entzündungsprozesse entstehen. Ein zu hoher Muskeltonus belastet das Nervensystem zusätzlich und erzeugt noch mehr Stress für den Körper und Verspannungen - ein Teufelskreis.

Fascien mit sanften Bewegungen befreien

Um die Fascie von Ablagerungen, Verklebungen und Schlacken zu befreien, werden die sanften und langsamen Bewegungen des Faszientrainings mit Dehnungen der Muskulatur und des Fasziengewebes durchgeführt. Die Besonderheit des Faszientraining besteht darin, dass es die innere Dimension der Bewegung erweitert und einen nachhaltigen Effekt auf das ganze System des Körpers hat.

 

Die Faszienforschung ist noch jung. Um 2006/2007 wirkte Robert Schleip maßgeblich daran mit, die Medizin für das lange ignorierte Gewebe zu begeistern. Forscher vermuten, dass diese Fasern für die Entstehung von chronischen Schmerzen zuständig sein können. Bei Patienten mit chronischen Rücken- und Nackenschmerzen haben sich verdickte Fascien gefunden.

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